19.08.2024 Landtagsabgeordneter Thomas von Gizycki zu Gast im MGH

Im Rahmen der Sommertour „Familienfreundliches Brandenburg?“ besuchte uns Thomas von Gizycki (Bündnis 90/Die Grünen im Landtag) mit Gisela Baumann (Wahlkreisbüro) am 19.08.24 im Mehrgenerationenhaus/ Familienzentrum Nuthetal. Mit in der Runde waren Heike Kötter, Antje Warwas und Manuela Hartert für die Landesarbeitsgemeinschaft der MGH und Familienzentren im Land Brandenburg sowie Frederike von Borstel und Heiner Boeing aus Nuthetal, die sich vor Ort lokalpolitisch engagieren.

Im gemeinsamen Gespräch ging es auch darum, welche Unterstützung und Angebote die Mehrgenerationenhäuser und Familienzentren in Brandenburg für Familien bereitstellen
und wie ihre Arbeit durch das Land (MSGIV) seit 2019 gefördert wird. Als Praxisbeispiel haben wir den Deutschkurs für zugezogene Familien im Nebenraum besucht. Aktuell nutzen zwei ukrainische und eine iranische Familie, eine Frau aus Eritrea und ein Au Pair Gast aus Kolumbien das seit 2022 bestehende und aus Landesmitteln geförderte Angebot.

Familienzentrum mal 2

Im MGH Nuthetal befinden sich gleich 2 Familienzentren: eins wird seit 2019 durch das Land Brandenburg gefördert, das andere durch die Gemeinde Nuthetal und den Landkreis Potsdam-Mittelmark (2015). Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: (werdende) Familien im familiären Alltag unterstützen damit sie noch mehr Freude im Zusammenleben mit ihren Kindern erleben können.
Gleichzeitig werden hier unkompliziert Hilfe und Beratung für alle Zielgruppen angeboten – in schwierigen Lebenslagen, bei der Beantragung von staatlichen Hilfen oder bei rechtlichen Fragen. Auch Mitarbeiter der Familienkasse sind über den gelebten Kontakt zu Familien dankbar.

Textfeld: Problem Projektförderung
Hier liegt auch das große Problem der landesgeförderten Familienzentren und bundgeförderten Mehrgenerationenhäuser. Der überwiegende Teil der Arbeit und des Personals wird entweder komplett ehrenamtlich erbracht oder über kurzlebige Projekte finanziert. Projektförderung ist stets zeitlich befristet, erfordert Eigenmittelanteile und macht es nur sehr schwer möglich, kontinuierliche Strukturen vor Ort und zu den Menschen aufzubauen. Um solche Förderungen auf eine stabilere Basis zu stellen und zu verstetigen, möchte sich Herr Gizycki mit seiner Partei für ein Familienfördergesetz im Land Brandenburg starkmachen und die Idee in den familienpolitischen Raum bringen.

Bis auf den Landkreis Barnim gibt es in ganz Brandenburg 51 landesgeförderte Familienzentren mit verschieden breiten Angeboten und finanziert zum großen Teil über Fördermittel.

Gefragt nach dem Erfolgsrezept der Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser konnten folgende Punkte herausgestellt werden: 

  • EINFACH
    Die Angebote sollten wohnortnah, regelmäßig und niedrigschwellig sein.
  • KONTINUIERLICH
    Den Mitarbeitern sollte es ermöglicht werden über viele Jahre vor Ort mit den Menschen zusammen zu arbeiten und Netzwerke mit den ehrenamtlichen und behördlichen Strukturen aufzubauen.
  • GÜNSTIG Die Angebote sollten insbesondere für Familien mit Kindern überwiegend entgeltfrei sein.
  • DIVERS Es sollte Angebote für verschiedene Alters- und Interessengruppen geben. Eine Anlaufstelle greift neue Ideen und Entwicklungen auf und passt das Angebot gemeinsam mit den Leuten vor Ort immer wieder an.